Kindersicherheit im Auto

Ich bin selber Mutter von 4 wunderbaren Buben im Alter von knapp 8, 5, 3 und 1 1/2-jährig. Als mein Mann und ich zum ersten Mal Eltern wurden machten wir uns nicht so viele Gedanken; irgendeine Babyschale müssen wir dann noch besorgen…gesagt, getan und im nächsten Babyfachmarkt haben wir uns eine besorgt.
Als unser kleiner immer schrie während der Autofahrt haben wir es so gut es ging vermieden mit dem Auto weg zu fahren, es war uns sehr unangenehm. Als es mit knapp 8 Monaten immer noch nicht besser wurde und er die 9 Kg Grenze gerade geknackt hatte, gingen wir wieder in den Babyfachmarkt. Nach kürzester Zeit haben wir für unseren Sohn einen Maxi Cosi Tobi gekauft – das ist ein Sitz der Gruppe 2 ab 9 Kg vorwärtsgerichtet.
Während ich hier diesen Satz so schreibe, läuft es mir kalt den Rücken runter…wie konnten wir damals nur!
Bevor unser zweiter Sohn 2013 zur Welt kam gingen wir ins Babyfachgeschäft um eine bessere Babyschale zu kaufen. Kurzerhand wurde uns die Römer Babyschale mit einer Isofix Station verkauft. Unser Sohn war eine Frühgeburt und bei seiner Entlassung immer noch sehr klein und fein, dadurch verschwand er in der riesigen Römer Babyschale. Im Auto der nächste Schock; die Schale stand viel zu steil, dass unser kleiner fast senkrecht zu stehen schien!
Wir fuhren direkt zum Fachgeschäft um nachzufragen was wir optimieren können, oder ob ein Umtausch in Frage käme. Es hiess nur;« das passt schon, und die Kleinen wachsen ja schnell rein«.Wieder haben wir das Autofahren gemieden bis die Schale einigermassen zu passen schien, aber auch da nur Kindergeschrei. Ein paar Monate später hatte eine bekannte einen schweren frontalen Autounfall, bei dem die Kinder praktisch unverletzt blieben. Sie berichtete mir vom sogenannten Reboarder, dem Autositz in welchem das Kind bis ca. 4-jährig rückwärts fährt.
In den skandinavischen Ländern ist dies seit über 40ig Jahren weit verbreitet, aber nicht obligatorisch. Sie hat mir die Adresse von der Beraterin gegeben, welche mit diesem Thema bestens vertraut war. So fuhren wir zur Beratung und haben für unseren kleinen einen grossartigen Reboarder gekauft. Immer wieder wurden wir konfrontiert, warum denn unser armes Kind noch rückwärtsfahren muss. Immer wieder mussten wir uns erklären.
Warum rückwärts?
Kleinkinder sind keine kleinen Erwachsenen: Ihr Kopf ist viel grösser, die Nackenmuskulatur ist schwach und die Wirbelsäule ist noch unvollständig entwickelt.
Das Gewicht des Kopfes macht beim Kleinkind ca 1/3 des Körpergewichts aus, beim Erwachsenen nur 1/14. Darum ist die Gefahr von schweren oder tödlichen Wirbelsäulen- und Kopfverletzungen sehr gross.
Erwachsene können sich zusätzlich durch Airbags schützen, aber diese nützen den Kindern nichts. Deshalb braucht jedes Kind ein ihm angepasstes Rückhaltesystem (Kindersitz).
Rückwärts fahren!
Bei einem Frontalaufprall, der häufigsten Unfallart, die gleichzeitig die schwerwiegendsten Verletzungen zur Folge hat, wird das Kind in den Reboard-Kindersitz gepresst und die Kräfte verteilen sich über die gesamte Rückenfläche. Der Kopf wird durch den Sitz gehalten. Bei einer Seitenkollision wird das Kind, durch die häufig gleichzeitig auftretenden Verzögerungskräfte, ebenfalls in den Reboarder gedrückt und der Seitenaufprallschutz des Sitzes kann seine Wirkung entfalten. Bei der seltensten Form schwerer Unfälle, der Heckkollision, ist das Kind auch gut geschützt, da es weiter vom Heck entfernt sitzt und es damit eine größere Knautschzone gibt. Viele Experten bestätigen die Sicherheitsvorteile von Reboardern.
Welche Faktoren sind beim Kauf einer Babyschale oder Kindersitz wichtig?
- Wie alt ist dein Kind?
- Wie schwer ist es? Dies sind die Hauptenscheidungskriterien für den richtigen Sitz.
- Was für ein Auto fährst du? Gibt es ISOFIX, hat das Auto Airbags und welches Gurtsystem hat es?
- Kannst du den Sitz zusammen mit deinem Kind ausprobieren und Probesitzen?
- Lässt sich der Sitz einfach montieren?
- Ist der Kindersitz nach der Montage stabil?
Es ist wichtig, dass sich dein Kind im Kindersitz wohlfühlt.
Bitte beachte, liegt die Gurte eng genug am Körper des Kindes? Ist der Kopf deines Kindes ausreichend abgestützt?
Mir ist es ein Herzensanliegen, dass Kinder anständig gesichert im Auto mitfahren
Als unser drittes Kind geboren wurde war für uns klar, dass auch dieses möglichst lange Reboard fahren soll. Da es in unserer Region keine Beraterin gab, und die Fachgeschäfte immer noch zu vorwärts gerichteten Sitzen raten, fuhren wir wieder in den Aargau. So kam es, dass ich mit Audrey Tudisco ins Gespräch kam, und ich mich zu einer Standortniederlassung in Engelberg angeschlossen habe.
Wir haben unnötig so viel Geld für Babyschalen und Sitze ausgegeben. Ich sehe täglich beim Einkauf und auf anderen öffentlichen Parkplätzen falsch gesicherte Babys und Kleinkinder. Kinder, welche viel zu früh nur noch auf Sitzerhöhungen sitzen, Sitze welche 20-jährig noch weiter verkauft werden auf Ricardo etc.
Mir ist es ein Herzensanliegen, dass Kinder anständig gesichert im Auto mitfahren, dass Eltern nicht unnötig viel Geld für die falsche Babyschale ausgeben.
Den nicht jede Babyschale passt zu jedem Kind und zu jedem Auto. Bei mir kann vor dem Kauf jeder Sitz ins Auto eingebaut, und vom Kind Probegesessen werden.
Vor der Geburt leihe ich Babyschalen aus und die Eltern können danach samt Kind zur Beratung kommen, um die optimale Schale passend zum Kind und Auto zu finden. Sollte es nicht möglich sein zu mir kommen, kann ich auch den Heimservice anbieten.
Herzlichst Sarah